Kategorie Lounge: Beitrag in der Ausgabe 5/2022 des deutschen Fachmagazins 'O+P Fluidtechnik'

Mark Wever ist Chief Digital Officer bei Stauff Global. Sein Blick auf die Digitalisierung geht über den IO-Link hinaus. Dabei ist die Digitalität für ihn kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um die Kundenzentrierung zu verbessern und so Mehrwerte zu schaffen. Mit O+P Fluidtechnik sprach er über die Möglichkeiten, die für die Hydraulik damit verbunden sind. Da ich ursprünglich aus dem Sauerland stamme, war mir die Stauff Gruppe als global aufgestellter Mittelständler in Fami- lienbesitz bereits ein Begriff. 2010 habe ich eine neue berufli- che Herausforderung in einem Unternehmen mit großem Potenzial und mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten gesucht, so kam ich in Kontakt mit Stauff. Ich habe diese Industrie bisher als sehr international und vielfältig kennengelernt. Besonders gefällt mir die bodenständische und nahbare Art Als Global Chief Digital Officer haben Sie ein Weiterbildungsprogramm mit initiiert – warum ist das so wichtig für Stauff? DIGITALE GESCHÄFTS- MODELLE HABEN IN DER HYDRAULIK GROSSES POTENTIAL MENSCHEN UND MÄRKTE der handelnden Personen. Darüber hinaus sind die Einsatz- gebiete der Hydraulik so vielfältig, da man von einer Land- maschine bis zu einer Ölplattform so viele unterschiedliche Applikationen kennenlernt. Gleichzeitig entsteht auch Kon- takt zu Geschäftspartnern auf der ganzen Welt. Und die Hy- draulikindustrie bietet ein großes Potenzial für neue, insbe- sondere digitale Geschäftsmodelle, die unseren Kunden Mehrwerte bieten. Digitalisierung ist noch immer eine große Aufgabe für die Industrie. Das bedeutet für Viele Daten sammeln und interpretieren. Gilt das auch für die Hydraulik und Verbindungstechnik? Unbedingt. Jedes herstellende Unternehmen produziert Unmengen an Daten entlang der gesamten Wertschöp- fungskette. Die Königsdisziplin ist, diese Daten so zu ord- nen und nutzbar zu machen, dass daraus Erkenntnisse ge- zogen werden können, aus denen ein Kundennutzen und ein Wettbewerbsvorteil generiert werden kann. Dabei geht es nicht nur um Daten aus den Maschinen. Wenn ich es z. B. schaffe, die Kundeninteraktion auf meiner E-Commerce Plattform komplett nachzuvollziehen und zu interpretieren, erhalte ich ein direktes und vor allem ungefiltertes Kunden- feedback, das ich zur Verbesserung meiner Services verwen- den kann. Herr Wever, wie hat es Sie in die Sparte der Hydraulik und Verbindungstechnik verschlagen? Was gefällt Ihnen an dieser Branche? 10    O+P Fluidtechnik 2022/05  www.oup-fluidtechnik.de Wir haben mit der Stauff University eine digitale und interakti- ve Lernplattform entwickelt, die durch E-Learnings Wissen vermittelt. Zum einen richten wir uns an Kunden, die im Ma- schinen- und Anlagenbau tätig sind und die größeren Zusam- menhänge der Fluidtechnik kennenlernen oder ihr Fachwis- sen vertiefen möchten. Die Informationen über unsere Pro- duktgruppen und deren Funktionen kommen auch bei Kons- trukteuren und Projektleitern gut an. Wir erhalten positive Rückmeldung von Händlern, und selbst Einkäufer nutzen die Plattform, um sich über Komponenten zu informieren und auf Gespräche mit Anbietern oder Dienstleistern vorzubereiten. Montage, Nutzung und Wartung sind wichtig für die Perfor- mance einer hydraulischen Anlage. Hierin liegt aber ein gro- ßes Fehlerpotential, das durch die Qualifizierung von Mitar- beitern deutlich reduziert werden kann. Je kompetenter die Nutzer, umso sicherer sind hydraulische Anlagen. Stauff ist nicht nur Full Liner für die Komponenten hydraulischer Lei- tungen, sondern betrachtet das ganze Leitungssystem. Daher ist es nur konsequent, entsprechendes Fachwissen anzubie- ten. Die Stauff University ist Teil unserer öffentlich zugängli- chen digitalen Plattform und steht allen Interessenten zur Verfügung, ebenso wie unsere Livestreams.

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