Kanban-Monitor bringt Transparenz: Titelstory in der Ausgabe 4/2022 des deutschen Fachmagazins 'Beschaffung aktuell'

46 Beschaffung aktuell » 04 | 2022 Markus Dröge: „Für uns fällt eine ganze Menge Auf- wand weg: Ich muss nicht den Einkauf bemühen und dort einen Bestellvorgang auslösen, um z. B. Hydraulikverschraubungen nachzubestellen. Ich muss auch nicht mehr dem Material hinterherren- nen und kann mich darauf verlassen, dass an den Arbeitsplätzen jederzeit genau die Materialmengen verfügbar sind, die wirklich gebraucht werden.“ Wichtig ist ihm dabei die Verlässlichkeit – und die Tatsache, dass gleichzeitig individuell auf Bedarfs- spitzen, schwankende Auftragslage oder Unregel- mäßigkeiten an anderen Stellen in der Supply Chain reagiert werden kann. Manuel Träger, Customer Success Specialist bei Stauff, ist zuständig für die Betreuung der Kanban- Kunden und die Schnittstelle zu den Kollegen bei Stauff Digital und der IT-Abteilung. Gemeinsam mit den Kunden wurde ein neues Tool entwickelt: der Kanban-Monitor. Er ist aus Nutzersicht ein wichti- ger Schritt: „Unsere Kunden können jetzt online je- Karten, heute spricht man von E-Kanban, weil der gesamte Prozess – gesteuert durch Scanner, Barcode und Kanban-Software – elektronisch abläuft. Die Vorteile dieses Prinzips sind auch in der Bauma- schinenmontage von Atlas ganz offensichtlich. TITEL » Zulieferung Markus Dröge ist bei Atlas, dem Hersteller mobiler Baumaschinen, verantwortlich für das Logistics Line Management. Bild: Atlas Häufige Vorbehalte gegen die Nutzung des Kanban-Systems So offensichtlich die Vorteile des Kanban-Systems auch sind und so viele Unternehmen es seit Jahrzehn- ten nutzen – viele Anwender haben doch Vorbehalte, denen man Fakten entgegensetzen kann, die für die Einführung von Kanban sprechen. Als Kanban-Kunde mache ich mich abhängig von einem Lieferanten. Stauff: Natürlich ist es von Vorteil, die gesamte Supply Chain aus einer Hand zu nutzen. Unseren Kunden steht jedoch jederzeit frei, auch auf andere Lieferanten zurückzugreifen. Ich bin abhängig von der technischen Ausstattung, die mir zur Verfügung gestellt wird. Stauff: Nein. Wenn beispielsweise ein Scanner defekt sein sollte, kann der Anwender einfach über den Kanban- Monitor nachbestellen – im 24/7-Mo- dus und dank optimierter Webseite sogar mit einem Mobilgerät. Meine Wertschöpfungskette wird kompliziert, wenn ich mit Herstel- lern anderer Produktgruppen eben- falls im Kanban-System arbeite. Stauff: Auch hier: Nein. Unser Kan- ban-System ist auch in bestehende Regalsysteme anderer Lieferanten in- tegrierbar. Durch die Nutzung eines Stauff-Scanners können auch nur Stauff-Behälter nachbestellt werden. Die Behälter sind außerdem mit unse- rem Logo versehen, wodurch eine ein- deutige Zuordnung sichergestellt ist. Kanban lohnt sich nur, wenn ich große Stückzahlen abnehme. Stauff: Für Kanban ist eine regelmäßige Umschlagshäufigkeit der Behälter erforderlich. Nichtsdesto- trotz können individuelle Kunden- lösungen auch für geringere Um- schlagsmengen und -frequenzen entwickelt werden.

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