INDUSTRIEHYDRAULIK 01 Die Analysedaten werden direkt am Bildschirm ausgelesen Die Partikelanalyse ist eine wichtige Methode der vorbeugenden Instandhaltung. Stau präsentiert jetzt die dritte Generation seines Partikelzählers, mit dem der Verschmutzungsgrad von Hydrauliküssigkeiten regelmäßig besonders präzise gemessen werden kann. Hydraulische Systeme werden ezient überwacht, um die Betriebszeiten mobiler und stationärer Anlagen zu maximieren. Dabei werden Herstellervorgaben, Dokumentationsanforderungen und Normen mit minimalem Aufwand in der Praxis erfüllt. Hydraulische Systeme reagieren emp ndlich auf Verunreinigungen. Selbst mikroskopisch kleine Feststo partikel wirken wie Abrasivsto e und führen beim Durchströmen des Systems zu Abrieb und mechanischem Verschleiß an den Ober ächen von Komponenten und Bauteilen wie Pumpen, Ventilen und Zylindern. Insbesondere bei hohen Betriebsdrücken und Geschwindigkeiten können Mikrorisse und Vertiefungen auf Metallober ächen oder deren Beschichtungen entstehen. Abrieb verursacht neue Partikel, so dass ein sich selbst verstärkender Kreislauf entsteht. Feuchtigkeit und saure Verunreinigungen, deren Bildung wiederum durch Metallpartikel im Hydrauliköl beschleunigt wird, führen zu Korrosion an metallischen Bauteilen. Im ungünstigsten Fall werden weitere chemische Prozesse in Gang gesetzt, wie z.B. der Abbau von Additiven im Hydrauliköl, die das Öl vorzeitig „altern“ lassen, so dass es an Kompressibilität verliert. VORBEUGENDE INSTANDHALTUNG DURCH PARTIKELANALYSE Die Kosten für einen Ölwechsel übersteigen den Preis des Hydrauliköls bei weitem: Die Maschinen müssen außer Betrieb genommen, das Altöl abgepumpt und fachgerecht entsorgt werden. Das gesamte System wird gereinigt und gewartet. Dazu gehört auch die Kontrolle und gegebenenfalls der Austausch von Verbindungselementen und Dichtungen. Schwerwiegender als der Ölwechsel sind die möglicherweise bereits eingetretenen Schäden an Bauteilen, Dichtungen und Komponenten, die die Betriebssicherheit, den Wirkungsgrad und nicht zuletzt die Lebensdauer einer Hydraulikanlage beeinträchtigen. Regelmäßige Messungen haben den Vorteil, dass nicht nur Verschmutzungen rechtzeitig erkannt werden, sondern auch Filterkonzepte überprüft und individuell an die jeweiligen Betriebsbedingungen, z.B. Schmutz und Staub in der Arbeitsumgebung, angepasst werden können. Die zu erreichende Ölreinheitsklasse ist ein wichtiges Kriterium zur Auswahl der passenden Filtration. Viele Hersteller mobiler oder stationärer hydraulischer Anlagen legen die Ölreinheitsklasse und die einzuhaltenden Prüfzyklen in den Garantie- und Wartungsbedingungen fest. Anwender haben dann eine Dokumentationsp icht. Können sie die Überprüfungen nicht entsprechend den abgeschlossenen Verträgen nachweisen, verlieren sie unter Umständen im Schadensfall ihre Garantieansprüche. DAS MOBILE LABOR – PARTIKELMESSGERÄT DER 3. GENERATION Die Hauptaufgabe von Partikelmessgeräten besteht darin, die Anzahl und Größe der festen Partikel in der Hydraulik üssigkeit zu ermitteln. Durch die quantitative Bestimmung der Partikelkonzentration in verschiedenen Größenklassen kann der Verschmutzungsgrad zuverlässig beurteilt werden. Diese Messungen werden anhand internationaler Standards klassi ziert, um eine einheitliche Bewertung der Fluidreinheit zu gewährleisten. Stau hat jetzt die dritte Generation seines portablen Partikelzählers, den LasPaC-3-P, für alle Mineralöle und Fluide auf Petroleumbasis vorgestellt. Das Programm umfasst auch Geräte, die mit Phosphatester und Wasser-Glykol kompatibel sind. Die Neuau age arbeitet wie ihre beiden Vorgänger nach dem Licht-Blockade-Prinzip, allerdings mit LED- statt Lasertechnologie. Das Prinzip ist das gleiche: Passiert ein Partikel im Öl den Lichtstrahl, verringert sich die Lichtmenge, die auf die Fotodiode tri t. Da diese Änderung direkt proportional zur Partikelgröße ist, kann der Verschmutzungsgrad zuverlässig bestimmt werden. Die Reinheitsklassen werden entsprechend unterschiedlicher verwendeter Normen ausgewertet (z. B. ISO 4406, NAS 1638, AS4059/ ISO11218, BGT14039, GJB420B etc.). Die jüngste Generation ist optional auch mit einem Wasser-in-Öl-Sensor mit integrierter BESTIMMUNG DES VERSCHMUTZUNGSGRAD MIT LICHT-BLOCKADE-PRINZIP www.oup-fluidtechnik.de O+P Fluidtechnik Report 2024 9
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