konstruktionspraxis Fahrzeugkonstruktion | 2024 27 Herausforderung an die hydraulischen Leitungssysteme: Die SPMT können in Längs- und in Querrichtung zu Plattformen verbunden werden. Bild: Stauff SPMTs werden eingesetzt, wenn andere Transportfahrzeuge an ihre Grenzen stoßen. Sie sind beeindruckende technische Lösungen, um überdimensionale und schwere Lasten zu transportieren oder zu versetzen. Sie bewältigen selbst enge Straßen und Kurven, manövrieren auf begrenztem Raum oder über unebenes Gelände. Beim Transportgut kann es sich um Bauelemente von Windkraftanlagen oder Brücken, große Schiffsteile wie Rümpfe, Motoren und Aufbauten, Generatoren und Turbinen oder ähnliches handeln. Entscheidend für die besondere Funktionsweise der Schwerlasttransporter sind die Hydrauliksysteme: Sie dienen nicht nur dem Heben und Senken der Lasten, sondern übertragen die Antriebskraft von den leistungsstarken Verbrennungsmotoren, den so genannten Powerpacks, auf einzelne Räder oder Radgruppen. So entsteht die besondere Lenkflexibilität, die es den SPMT ermöglicht, präzise geradeaus, quer oder diagonal zu manövrieren oder sich als Ganzes im Kreis zu drehen, zum Beispiel auf Baustellen oder in Lagerhallen. Entsprechend komplex sind die hydraulischen Leitungssysteme. Bei deren anspruchsvoller Auslegung setzen namhafte internationale SPMT-Hersteller auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Stauff. Sie profitieren von der Unterstützung durch Stauff Engineering bei der Auslegung neuer oder der Optimierung bestehender Systeme, Baugruppen und Module. Auch das Produktportfolio aus eigener Entwicklung und Fertigung nützt den Kunden. Ein Beispiel dafür sind die Rohrkupplungen QRC-RH, die bei der Konstruktion von selbstfahrenden Schwerlastfahrzeugen eine wichtige Rolle spielen. Hohe Druckresistenz auch ungekuppelt In den selbstfahrenden Modulen wird der maximale Betriebsdruck von 420 bar häufig erreicht. Eine besondere Herausforderung an die hydraulischen Leitungssysteme in SPMT ist die Option, mehrere Module in Längs- oder Querrichtung zu großen Plattformen zu verbinden. Im Unterschied zu anderen Kupplungstypen sind die sogenannten Rohrleitungskupplungen konstruktiv so ausgelegt, dass sie den extremen statischen und dynamischen Druckbelastungen auch im ungekuppelten Zustand dauerhaft standhalten. Das Prinzip funktioniert folgendermaßen: Rohrleitungskupplungen sind beidseitig absperrende Schraubkupplungen mit flachdichtenden Ventilstößeln. Die glatte Stirnfläche verhindert Tropfenbildung und – in umgekehrter Richtung – das Eindringen von Verschmutzungen und Luft ins Hydrauliksystem. Leckölverluste werden ebenso wie ungewollte Lufteinschlüsse auf ein Minimum reduziert, so dass ein nachträgliches Entlüften des Hydrauliksystems in der Regel überflüssig ist. Schraubverbindungen von Kupplungsstecker und Kupplungsmuffe sorgen für eine größere Kontaktfläche zwischen Stecker und Muffe, so dass sich der entstehende Druck im Unterschied zu gesteckten Verbindungen gleichmäßiger verteilt. Nach der vollständigen Verbindung weisen alle inneren Bauteile auch unter starken Vibrationen oder Druckspitzen minimales Spiel auf, wodurch die Gefahr einer Materialermüdung erheblich reduziert wird. Stauff bietet die Rohrleitungskupplungen QRC-RH in fünf Nennweiten von DN 10 bis DN 25 an. Kupplungsmuffe und Kupplungsstecker verfügen standardmäßig über ein metrisches Anschlussgewinde und einen 24-Grad-Innenkonus entsprechend DIN 3861 (Form W). Diese CEL- und CES-Anschlüsse ermöglichen die einfache, sichere und gleichzeitig leckagefreie Verbindung der Kupplungshälften mit Rohrleitungen beziehungsLeckölverluste und Lufteinschlüsse werden auf ein Minimum reduziert. FAKT VERFASST VON Svenja Küch Produktmanagerin Schnellverschlusskupplungen Stauff TITELSTORY SPECIAL
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