Vormontage spart Zeit

MOBILE MASCHINEN „Am Montageband entscheidet sich, ob ein hydraulisches Rohrleitungssystem im Betrieb dicht ist“, sagt André Degen, Anwendungstechniker bei Stauff, dem Entwickler und Hersteller aller Komponenten für hydraulische Leitungssysteme mit Stammsitz in Werdohl/Deutschland. Wenn er mit dem Stauff Liner Maschinen- und Anlagenbauer in ganz Europa besucht, erlebt er live, wie wichtig eine unkomplizierte, intuitive Montage der Rohrverbindungen ist. Entsprechend bedeutend ist dieser Aspekt im Stauff Engineering. Für die Verbindung von Hydraulikrohren mit Außendurchmessern von 6 bis 42 mm bietet Stauff unter anderem 24°-Rohrverschraubungen an, die auf einem Schneidring mit zwei hintereinander angeordneten Schneidkanten basieren. Neben den rein Instandhaltungsarbeiten finden in der Regel am Einsatzort, zum Beispiel auf der Baustelle, statt. Hier auf die Vorteile der maschinellen Vormontage nicht verzichten zu müssen, reduziert das Risiko von Montagefehlern und trägt zur Leckagesicherheit unabhängig vom Ausführungsort bei André Degen, Anwendungstechniker bei Stauff, Werdohl 38 O+P Fluidtechnik 2024/07-08 www.oup-fluidtechnik.de metallischen Schneidringen wird auch die Baureihe FI-WDDS mit zwei verliersicher positionierten Weichdichtungen aus FKM (Viton®) angeboten. Der erste wichtige Teil des Montageprozesses ist die Fixierung des Schneidrings auf dem vorbereiteten Rohr, die sogenannte Vormontage: Beim Anziehen der Überwurfmutter schneiden sich die beiden Kanten des Rings nacheinander in das Rohr ein, wodurch dieses plastisch verformt wird und ein Kraft-/ Formschluss mit hoher Ausreißfestigkeit entsteht. Der rundum deutlich sichtbare Materialaufwurf vor der Stirnfläche signalisiert dem Anwender den Abschluss der manuellen Vormontage und dient als Ausreißsicherheit. VOM HANDSTUTZEN BIS ZUR MASCHINELLEN MONTAGE Für die Vormontage stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, vom einfachen Stutzen, der in den Schraubstock eingespannt wird, bis zur maschinellen Vor- oder 100%-Fertigmontage. Der Anwender wählt die für ihn sinnvollste Option. „Die Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist dann perfekt, wenn kaufmännische, logistische und technische Beratung Hand in Hand gehen. Der Anwendungstechniker ist sozusagen die Schnittstelle“, beschreibt André Degen seine Aufgabe. „Ein entscheidender Parameter bei der Schneidringmontage ist die Frage des Drehwinkels: Zu wieviel Prozent wird der Schneidring bei der Vormontage eingeschnitten, und wieviel Prozent des Anzugswegs müssen in der Endmontage der Verschraubung, also in der Anwendung, noch erbracht werden?“ Die rein manuelle Vormontage mit Hilfe eines Handstutzens arbeitet mit einem Drehwinkel von 270° (3/4 Umdrehung) nach Erreichen des Druckpunktes (deutlich spürbarer Kraftanstieg), so dass weitere 90° – wiederum nach Erreichen des Druckpunktes – geleistet werden müssen. Alte und überholte Montagestrategien verschiedener Hersteller sahen sogar nur 50%-Vormontagen vor, die einen doppelt so weiten Drehwinkel bei der Endmontage erforderten und das nach DIN 3859-2 geforderte Vormontageergebnis nicht erreichten. „Das kann in vielen Einbausituationen, etwa in engen Bauräumen oder bei einer Überkopfmontage schwierig sein. In der Regel muss der Montageschlüssel dazu mehrmals angesetzt werden. Hier entsteht zusätzlicher Zeitaufwand, der bei der manuellen Montage ohnehin vergleichsweise hoch, bei geringen Stückzahlen aber durchaus vertretbar ist, zumal keine größeren Investitionen in die Vormontage erforderlich sind.“ Der gesamte Anzugsvorgang wird mit einem handelsüblichen Maulschlüssel ausgeführt. Auch die verwendete Überwurfmutter ist ein klassisches DIN-Produkt. 01 02

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